RZ Agentur
Die RZA ist Teil des RambaZamba e.V. und verantwortet die Vermittlung von Schauspieler:innen mit Beeinträchtigungen in die Bereiche Film und Fernsehen. Unsere Schauspieler:innen sind gestandene und erfahrene Künstler:innen. Ein wichtiger Teil der RZA ist neben der Ausbildung das Coaching und die Betreuung der Schauspieler:innen am Set. RZ Agentur
Studio 21
Studio 21 ist ein inklusives Performance-Festival mit zahlreichen Bands, immersiven Inszenierungen und einem vielfältigen Workshop-Programm. Die eingeladenen Künstler:innen zeigen eindrucksvoll, wie innovativ die zeitgenössische inklusive Musikszene ist und wie wichtig es ist, sie sichtbar zu machen. Das Studio 21 fand erstmals 2021 in Kooperation mit dem Pop-Kultur-Festival statt. Studio 21
RZ Audio
RambaZamba Audio ist ein Projekt des RambaZamba Theaters. Wir präsentieren (in unregelmäßigen Abständen) Hörbücher und Audio-Projekte, die von den Schauspieler:innen des Ensembles gemeinsam mit Gästen eingesprochen werden. RZ Audio
Diskurs
Statement Haushaltskürzungen
Als Intendant und Geschäftsführer eines Berliner Theaters, dem RambaZamba Theater, bin ich mir vollkommen darüber bewusst, dass wir die kommenden finanziellen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen können und alle Berliner Kulturbetriebe ihren Teil dazu beitragen müssen. Die Kulturlandschaft in Berlin wird in ihrer Vielfalt immer wieder hervorgehoben und gelobt und ist für viele Menschen der Grund, nach Berlin zu kommen oder hier zu bleiben. Diese zu bedrohen, ist ein schwerwiegender Fehler. Es ist nicht so, wie unser Finanzsenator Stefan Evers es beschreibt, wenn er sagt, dass die Landschaft bzw. sinnbildlich der Baum der Kultur in der Corona-Zeit und in den folgenden Haushaltsperioden zu schnell gewachsen sei. Die vielen kleinen Institutionen und Gruppen arbeiten fast alle ausschließlich in prekären Situationen oder mit strukturellen Defiziten. Wenn sich in den letzten Jahren diesbezüglich etwas verbessert hat, dann weil es dringend nötig war. Hier wurde nichts geschaffen, was einem finanziellen Wildwuchs der letzten Jahre zu verdanken ist und was man nun ganz einfach wegschneiden kann. Dieses Bild und die Einstellung gegenüber einem so sensiblen Bereich sind sehr gefährlich.
Das RambaZamba Theater ist eines der bekanntesten und erfolgreichsten inklusiv arbeitenden Theater in Deutschland und Europa. Das Herz des Theaters bilden seine 35 Schauspieler:innen, die alle mit einer Behinderung leben. Sie spielen bis zu 110 Vorstellungen pro Spielzeit und bis zu acht Premieren. Sie arbeiten am RZt mit Künstler:innen wie Tomás Saraceno oder Regiegrößen wie Leander Haußmann, Jorinde Dröse oder Milan Peschel zusammen. Auf der Bühne stehen sie mit Angela Winkler, Eva Mattes, Ilse Ritter, Jan Bülow, Margarita Broich, Samuel Koch u.v.a.. Sie leben für diesen Beruf und können sich nichts anderes vorstellen. Nach der Behindertenrechtskonvention von 2006, die in Deutschland im Jahr 2009 ratifiziert wurde, haben Menschen mit Behinderung ein Recht auf die freie Wahl und Ausübung eines Berufes. Für die Schauspieler:innen des RZt gibt es keine alternativen Arbeitsorte. Sie können sich nicht einfach an einem anderen nicht-inklusives Theater bewerben.
Das RZt ist durch die Kürzungen ganz konkret bedroht: Die Struktur des RZt ist defizitär, Einsparungen von 5 bis 10 % wären absolut verheerend für diesen Ort. Der Hauptteil der Ausgaben betrifft das Personal. Die Personaldecke ist jetzt schon so dünn, dass Krankheitsausfälle schnell den Ausfall des Betriebs bedeuten, da es für keine der wenigen Stellen eine Vertretung gibt – es gibt kein Auffangnetz. In dieser Struktur gibt es keine Stellen, die man streichen kann. Ein Budget für Produktionen ist nicht vorhanden. Die aktuellen Kostensteigerungen sowie die Inflation bedeuten faktisch eine laufende Kürzung, da sie in der Förderung nicht mitbedacht bzw. angeglichen werden. Gleichzeitig realisiert das Theater notgedrungen die Produktionen über Projektförderungen. Da auch diese gekürzt werden sollen, droht hier eine Katastrophe.
Dieses strukturelle Defizit bzw. diese Situation ist sicher auf viele andere Institutionen und Gruppen übertragbar. Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht oft genug darauf hinweisen können und müssen. Was in Berlin bleibt, wenn die Kultur verschwindet haben wir alle in der Corona Zeit schmerzliche erleben müssen. Die Stadt Berlin lebt nur durch die Kultur. Ohne geht es nicht.