Sein oder Nichtsein
Sein oder
Nichtsein
Regie: Klaus Pohl
Das Meer und das Theater. Traum und Alptraum. Gespannte Stille tritt ein – und vor unseren Augen entfaltet sich ein Abschied, der zugleich das Wunder der zur Legende gewordenen Hamlet-Inszenierung des Regisseurs Peter Zadek und seines berühmten Ensembles im Jahre 1999 ist. Wie es nach monatelanger Arbeit voller Leidenschaft und Tragikomik zur Aufführung des großen Kunstwerkes kommt, das erzählt uns irrwitzig komisch, spannend und zutiefst berührend Klaus Pohl in dem Stück Sein oder Nichtsein, das er nach seinem gleichnamigen gefeierten Roman exklusiv für das Ensemble des RambaZamba Theaters verfasst hat.
Es ist eine poetisch melancholische Liebeserklärung an das Theater als Spiegel unseres lebenslangen Kampfes mit unseren Irrtümern. Wir dürfen hinter die Kulissen schauen, dorthin, wo die Angst vor dem Scheitern und die Tränen des Glücks das Bild bestimmen. Wegen der „anarchistischen und direkten Spielweise“ und des besonderen Verhältnisses der Schauspieler:innen zum Text kam für den Autor allein das RambaZamba Theater für die Uraufführung in Frage. Und natürlich spielt auch der besondere Umstand eine Rolle, dass Nele Winkler, Angela Winklers Tochter, dem Ensemble angehört.
Die RambaZamba-Truppe darf sich einer zweifachen Herausforderung stellen: Sie wird die einstigen Stars des deutschen Theaters spielen und gleichzeitig die Rollen, die sie in der Hamlet-Inszenierung übernommen haben. Nele Winkler spielt Angela Winkler, die Hamlet spielt und nicht spielen will. Jonas Sippel den Autor und Schauspieler Klaus Pohl, der Horatio spielt, die Arbeit vor und nach der Probe notiert und Hamlet aka Angela Winkler jeden Morgen mit einer roten Rose überrascht. Sebastian Urbanski spielt Peter Zadek, der das Shakespeare-Drama gegen alle Widerstände auf die Bühne bringt und so weiter.
Trotz vieler Widrigkeiten, fehlender Bühnenbildteile, Text-Hängern und geflohener Hauptdarstellerin gelingt am Ende doch das Wunder: Das Stück feiert eine umjubelte Premiere. Aber das Theater wäre kein Theater, wenn über allem Gelingen nicht der Tod seine mächtige Stimme erheben und sein Opfer von den Musen fordern würde.
Dauer ca. 1 Stunde 30 Minuten