Dieses Werk ist ein Monster der Sagengeschichte, umstritten als National-Epos der Deutschen tituliert. Es geht um Helden, es geht um Macht, es geht um Liebe und um die großen Rachefeldzüge. Es werden Schlachten geschlagen, Riesen und Drachen bemüht, um das Spektakel der Ritterwelt zum großen Mythos werden zu lassen, der unweigerlich in die Katastrophe führt. Die archaischen, trieb- haften Muster des Menschen werden darin offengelegt und Vernunft, Aufklärung und Empathie scheinen in dieser Welt völlig abhanden gekommen zu sein, auf dem Weg in die Hoffnungslosigkeit.
Der Schauspieler Jonas Sippel macht sich mutig auf die theatrale Reise durch diesen Mythos, der einem zwangsläufig die Gräuel der Geschichte und der Gegenwart vor Augen führt. Wenn man Jonas fragt, worum es ihm bei den Nibelungen geht, sagt er: „Es geht um die Menschenwürde. Ich will zeigen, dass Menschen mit Trisomie 21 oder anderen Behinderungen auch wie Tiere oder Monster sein können, so böse sein können wie Verbrecher. Es gibt im Theater keine Bösewichte, die behindert sind. Das ist eine Schande. Dass wir auch ein schlechtes Verhalten haben, das macht uns zum Menschen! Die wichtigsten Szenen sind die Kampf- und Liebesszenen, es soll actionmäßig sein. Alle tragen Schwerter. Das Stück beginnt auf jeden Fall mit viel Nebel und rotem Licht.“