Autor Bernd Freytag, Regisseur Jacob Höhne, das RZt-Ensemble sowie zahlreiche Gäste entwickeln gemeinsam ein Stück über den menschlichen Traum, selbst zum Schöpfer, zur Schöpferin zu werden. Die Unkontrollierbarkeit des neu geschaffenen Wesens, des Golems, spiegelt dabei unsere Ängste und dystopischen Fantasien wider.
Die Legende vom Golem hat bis heute zahlreiche Künstler*innen inspiriert: Ihr zufolge schuf Rabbi Löw im 16. Jahrhundert in Prag einen Golem, der angeblich noch heute in einem Raum ohne Zugang leben soll, um alle 30 Jahre wieder aufzutauchen. Es handelt sich um ein aus Lehm gebildetes, stummes, menschenähnliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann. Ein Golem ist nicht fertig, er besitzt noch keine Seele. Es ist ihm, wie Heiner Müller schrieb, nicht möglich zu sterben, denn die Toten kommen zurück. Dieser Zustand schafft Raum und Freiheit.
Der Golem, die fantastische Masse, stellt sich bei uns durch das Zusammenspiel der verschiedenen künstlerischen Sparten dar. So besteht der Golem zu Beginn noch aus unterschiedlichen Einzelteilen. Diese Bausteine des Golems werden erst räumlich separiert agieren, um dann immer weiter zu wachsen, bis sie sich schließlich zu einem großen Organismus der Sprachen und Körper vereinigen. Sie werden – wie Einar Schleef sagen würde – zur „Bühnenlandschaft der Körper und der Sprache“, zum Riesen.
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und aus Mitteln des Landes Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Dauer ca. 3 Stunden mit Pause