NO LIMITS Disability & Performing Arts Festival Berlin
Servus, Grüezi und Hallo!
1981 geht der Musikantenstadl im ORF on air. Die erste Folge aus dem beschaulichen oberösterreichischen Enns wirkt noch etwas holprig, aber geklatscht wird auf den Bierbänken wie in Folge 53. Das Prinzip ist klar: Karl Moik reimt Moderationen, die Alpenländer bilden die Kulisse und sind die Herkunft der meisten Acts. Es wird gejodelt, geschuhplattlert und geschunkelt. Dabei feiert irgendein ganz junger Sänger oder Trompeter seinen ersten Auftritt. Alles ist so gut, dass sich die Balken der Modular-Scheune vor Beifall biegen.
So weit, so bekannt. Was vielleicht untergegangen ist: Der Musikantenstadl war ein Weltprojekt. Karl Moik war mit dem Stadl in Moskau, in Peking, in Melbourne, in Kapstadt und sogar in der Karibik – immer mit demselben Bühnenbild. In aller Welt wurden der Schuhplattler, in Trachten geschnürte Brüste, gejodelte Liebeserklärungen an die Alpen und trompetende Jugendliche als das typisch Deutsche präsentiert und machten gemeinsame Sache mit den kulturellen Klischees des Gastlandes. Heute undenkbar. Die Sendung gibt es nicht mehr – Karl Moik ist tot. Geschichte. Aber diese Geschichte ist erst rund 20 Jahre alt.
Rainald Grebe, Regisseur, Kabarettist, Autor und Liedermacher, taucht gemeinsam mit dem RZt-Ensemble in die Erstausstrahlung von Karl Moiks Musikantenstadl aus dem Jahr 1981 ein und lässt sich durch die Welt der Volksmusik und des guten Geschmacks treiben. Ein Abend mit viel Musik und Tanz, Jodelei und klatschenden Bierbänken.