Weißt du schon, wie wir denken werden
Weißt du schon, wie wir erkennen werden
Wie wir lachen werden über das, was morgen wird
und weißt du noch wie´s doch nicht wird
Alles hier wie immer… Acht Eimer Hühnerherzen
Siggi Leupold verbrachte die ersten 49 Jahre seines Lebens in Berlin, spielte Posaune und betrachtete die Kreuzung Danziger Straße/Ecke Schönhauser Allee. Manchmal trank er mit seinen Freunden ein Bier und war glücklich. Bis ihm einer seiner Freunde, ein Fremder, den er bei Konopke kennengelernt hatte, kurz vor seinem 50. Geburtstag die Frage stellte: „Weißt du schon, wie schön es wird?“, und Siggi antwortete: „Nein, weiß ich nicht. Aber ich würde es gern wissen.“ Woraufhin er kurzentschlossen in die nächste Straßenbahn stieg, fröhlich und ausgelassen und voller Ideen für sein nächstes Posaunensolo.
Regisseur Milan Peschel nähert sich gemeinsam mit dem Ensemble und der Band Acht Eimer Hühnerherzen musikalisch dem Thema aller Schauspieler:innen unseres Hauses – der Inklusion – an. Sie fragen sich: Worin besteht der Sinn des Lebens für die Schauspieler:innen mit Behinderungen? Wie definieren sie Glück? Und wie ist eigentlich unser aller Verhältnis zu Vergangenheit und Zukunft? Weshalb haben viele Dinge aus dem Osten (Berlins) keinen Platz mehr? Ist die eigene Identität nicht eng verknüpft mit Erinnerungen an die Kindheit? In einer Stadt, in der stetig Erinnerungen verschwinden, wird nachts, wenn es ruhig wird, gemeinsam über das Leben philosophiert. Es geht um die Möglichkeiten und den Nutzen des Sich-Anpassens, die Vorteile des Langsam-Seins und um das, was wirklich wichtig ist.